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Motto: "Komm als Gast, geh als Freund"
Monika und Paul bieten als Nürnberger Greeter keine klassische Stadtführung an. Sie zeigen Besuchern ihre Stadt aus ihrem ganz eigenen Blickwinkel – kostenlos und ehrenamtlich. Die beiden Ruheständler gehen auch gern auf die Wünsche ihrer Gäste ein und stellen entsprechende Routen zusammen. Trockene Daten und Fakten stehen nicht im Mittelpunkt, sondern Anekdoten, Tipps und
persönliche Geschichten. Der Austausch zählt. Deswegen sind die Gruppen klein: maximal sechs Personen. Das Motto der Greeter:
"Komm als Gast, geh als Freund".
"Greeter"-Gruppen gibt es weltweit. Die Idee stammt aus New York. In Bayern gibt es nur vier Greeter-Städte, nach München und Augsburg gehören das oberfränkische Coburg und seit März 2024 Nürnberg dazu.
Greeter wie Monika und Paul lesen sich ihr Wissen an, studieren Reiseführer, stellen eigenhändig
Routen zusammen.


Auf der anderen Seite stehen die professionellen Stadtführerinnen und Stadtführer. 80 Aktive sind es in Nürnberg. Annette Gebhardt gehört dazu. Sie hat Geschichte studiert. Ein Jahr lang dauerte ihre Ausbildung beim "Verein der Gästeführer Nürnbergs – Die Stadtführer e.V". 100 Stunden Theorie und Praxis hat sie absolviert. Probe-Führungen, Museumsbesuche zur Fortbildung und
Vorträge gehören zur Ausbildung des Vereins dazu.
Die Ausbildung hat Annette Gebhardt selbst bezahlt, dafür bekommt sie später pro Tour ein festes Honorar. Angestellt bei der Stadt Nürnberg – wie viele denken – ist sie nicht. Sie arbeitet freiberuflich. Sie wünscht sich mehr Anerkennung für den Beruf des Gästeführers, der nicht geschützt ist.
Im vergangenen Jahr haben die Nürnberger Profi-Guides rund 14.000 Tickets für öffentliche Führungen verkauft. Dazu kamen knapp 3.200 private Gruppentouren. Die Stadtführer bieten von öffentlichen Spaziergängen über Gruppenführungen bis zu Themenrundgängen ein breites Spektrum an - und das in 17 verschiedenen Sprachen.


Mit diesem Angebot können die ehrenamtlichen Greeter nicht mithalten. Sie bekommen nur eine Handvoll Anfragen pro Woche. Mehr könnten die 13 aktiven Ehrenamtlichen, von denen einige noch berufstätig sind, gar nicht stemmen. Gründerin Astrid Klier-Marx betont, die Ehrenamtlichen wollten keine Konkurrenz zu den Profis sein, sondern eher eine Ergänzung, für eine Zielgruppe, die eine persönlichere Betreuung wünscht.


Kostenlose Führungen auch in Bamberg
Auch in Bamberg gibt es kostenlose Stadtführungen, zum Beispiel die "Free Walking Tours". Die Tourguides erwarten am Ende allerdings ein Trinkgeld als Anerkennung. Gedacht sind die Führungen für Kurzentschlossene. Sie ziehen oft ein jüngeres Publikum an. Auch hier können Besucher mit vielen persönlichen Tipps rechnen: egal, ob es um die beste Bar zur Sandkerwa oder die schönste Seifen-Boutique der Altstadt geht.

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